Freitag, 29. Juli 2022

Was gibt's Neues von der Sternwarte?

 


Zwei Jahre Pause wegen Corona  -  das hat auch uns ziemlich hart getroffen. Unsere Arbeit kam vollkommen zum Erliegen. Seit April haben wir den Sternwartenbetrieb mit den monatlichen Vorträgen wieder aufgenommen. Sehr erfreut sind wir, dass sich Schulen an uns erinnern und den Kontakt zu uns aufgenommen haben.

Der Juli fing gleich mit zwei Highlights an. 

Am 08.07.22 von 17.00 bis 23.00 Uhr nahmen wir wieder einmal an der Langen Nacht der Wissenschaften in Kooperation mit dem Schülerlabor Delta X des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf in der TU Dresden teil. Wir, das waren Dr. Georg Sulzer, Dr. Frank Bok, Christian Brock, Reiner Schmidt, Maria Böhlicke und ich, waren echt gerührt von der Begeisterung der großen und kleinen Zuhörer, die mit einer erstaunlichen Ausdauer unseren Stand belagerten und mit Neugier den Erklärungen über Spektroskopie oder der Auswirkungen der Lichtverschmutzung lauschten. 6 Stunden ununterbrochen nur reden, das spürten unsere Mitglieder am nächsten Tag.  Das Mobile mit den 8 Planeten, das im Rahmen des Sommercamp des Schülerlabors in der Zeit vor Corona entstand, faszinierte besonders die Kleinen. Ganz behutsam mal einen Planeten berühren zu dürfen – der Gesichtsausdruck der Kinder sah fast verträumt aus.


Lange Nacht der Wissenschaften TU Dresden am 08.07.22 (Fotos Renate Franz)

Abgesehen von den astronomischen Themen konnten wir vielen Besuchern ihr geografisches Wissen erweitern, weil oft die Frage kam: wo liegt denn Gönnsdorf? Natürlich nutzten wir die Gelegenheit, das schönste östliche Naturerholungsgebiet der Stadt Dresden näher zu bringen: das aus 16 Ortsteilen bestehende Schönfelder Hochland.

Am 09. und 10.07.22 fand nach zwei Jahren Coronapause auch das Hochlandfest statt, diesmal in Schönfeld. Wir hofften ja auf Sonnenschein, um mit dem speziellen Sonnenteleskop die Sonne ins Visier zu nehmen. Aber leider! Nicht nur, dass der Himmel voller Wolken hing, es war kalt und windig. Trotzdem harrten wir an beiden Tagen aus (Michaele Baer, Dr. Gerhard Geipel,  Dr. Georg Sulzer, Tobias Felber, Dr. Frank Bok und Reiner Schmidt) und freuten uns über jeden Besucher unseres Standes. Lustig war der Blick durch den aufgestellten Telementor, ein spezielles Teleskop, der auf das Dach des Schlosses gerichtet war. Auf die Frage, was man denn da sehen könne, hatten wir eine einfache Antwort: den Neptun. Diese kleine Figur löste Begeisterung aus, denn viele hatten ihn noch nie wahrgenommen. Hohen Besuch hatten wir auch: Dirk Hilbert, OB von Dresden und Christian Hartmann,  Landtagsabgeordneter für unsere Region, hatten Gelegenheit, durch das Teleskop auch die Fassade des Zauberschlosses zu betrachten. (Fotos Renate Franz)

   

Es ist kalt und windig. Da wärmte nur ein heißer Kaffee. Ein herzliches Dankeschön an Herrn Pohl vom Technischen Dienst, der es möglich machte, dass wir unser Zelt aufstellen konnten. Eine Pause hatte er sich verdient.



David und Hans aus der  Astro-   der kleine Mann auf dem Schloss    Herr OB Dirk Hilbert, unser
AG bauen den Telementor  auf     mit dem Teleskop gut zu sehen       Landtagsabgeordneter
                                                                                                              Christian Hartmann und Dr. Georg Sulzer
                                                                                                               IG-Mitglied
                                                                                                                                                                            

Der 27.07.22 wird uns lange in Erinnerung bleiben. Für diesen Tag hatte sich der Hort der 61 Grundschule aus Rochwitz in der Sternwarte angemeldet. Statt ursprünglich 26 Schüler wurden es 49. Über das große Interesse der Schüler waren wir sehr erfreut. Die logistische Herausforderung ist uns durch Staffelung in Gruppe 1 von 9.30-11.00 Uhr und Gruppe 2 von 11.30-13.00 Uhr gelungen und wir konnten entspannt unser Programm durchführen. Michaele Baer, Leiterin der Schüler-Astro-AG für die 1.-3. Klassen, widmete sich mit Unterstützung von Dr. Gerhard Geipel dem Planetensystem und Dr. Georg Sulzer, Leiter der Schüler-Astro-AG für die 3.-5. Klassen, brachte den Schülern das Thema Sternbilder, Sternzeichen näher. Dafür teilten wir die jeweilige Gruppe nochmals, so dass im Wechsel von 45 Minuten allen Schülern beide Themen vermittelt werden konnte. Den Abschluss des Besuches bei uns bildete die Kuppelbesichtigung.       (Fotos Diakonie)

    
Wie weit sind die Planeten              in welcher Reihenfolge bewegen         Wie viel Sternzeichen gibt es?
voneinander entfernt?                     sich die Planeten um die Sonne?

Der Höhepunkt des Vormittags war der Besuch des Dresdner Bildungsbürgermeisters Jan Donhauser, der von 10.00 bis 11.00 Uhr in Begleitung der Presse den Ehrenamtlern über die Schulter schaute. Der Bildungsbürgermeister wollte sich einen Überblick über unsere Arbeit verschaffen. Denn mit dem derzeitigen Profil sind wir die einzige Sternwarte der Stadt Dresden, die Schulklassen die Möglichkeit bietet, sich astronomisches Wissen vor Ort anzueignen. Unser Motto: Das Weltall, Du lebst darin, entdecke es
Mit unserer ehrenamtlichen Arbeit schließen wir ein wenig die Lücke zum Lehrplan. Unseren Minister für Kultus, Christian Piwarz, freut das hoffentlich, denn im Jahr 2007 wurde das Fach Astronomie aus dem Lehrplan gestrichen.
Ideal wäre natürlich der Blick durchs Sonnen-Teleskop gewesen, aber just am 27.07.22 war der Himmel am Vormittag total bewölkt, es regnete sogar ein paar Tröpfchen.  Das ist das Schicksal der Astronomen:  wenn der Himmel dicht ist, dann war's das mit dem Blick ins Weltall. Die Natur setzt uns immer wieder Grenzen und durchkreuzt unsere Pläne. Da ist es  von Vorteil, wenn ein Plan B zur Hand ist. 

Der 27. Juli 2022 geht in unsere Geschichte ein. Wir danken unserem Bildungsbürgermeister Jan Donhauser für die Wertschätzung unserer Arbeit, die er mit seinem Besuch bei uns zum Ausdruck gebracht hat. Bedauerlich ist, dass uns ein Foto des Bildungsbürgermeister mit den Schülern nicht gestattet wurde, weil eine Fotoerlaubnis der Diakonie wohl vorlag,  aber wir als Sternwarte diese hätten extra von den Eltern einholen müssen! 

Nun ist erst einmal  Ferien- und Sommerzeit. Auch wir machen eine kurze Pause, bis wir dann im September wieder startklar sind.  Für den 12.09.22 planen wir einen Vortrag über Radioastronomie. 

Wir freuen uns über Ihr Interesse an unserer Arbeit und wie immer auf Ihren Besuch. Bis dahin grüßen Sie herzlich Renate Franz und das Sternwartenteam.



 


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