Zwei Jahre Pause wegen Corona - das hat auch uns ziemlich hart getroffen. Unsere Arbeit kam vollkommen zum Erliegen. Seit April haben wir den Sternwartenbetrieb mit den monatlichen Vorträgen wieder aufgenommen. Sehr erfreut sind wir, dass sich Schulen an uns erinnern und den Kontakt zu uns aufgenommen haben.
Der
Juli fing gleich mit zwei
Highlights
an.
Am
08.07.22 von 17.00 bis 23.00 Uhr nahmen wir wieder einmal an der Langen Nacht der
Wissenschaften in Kooperation mit dem Schülerlabor Delta X des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf in der TU
Dresden teil. Wir, das waren Dr. Georg Sulzer, Dr. Frank Bok, Christian
Brock, Reiner Schmidt, Maria Böhlicke und ich, waren echt gerührt
von der Begeisterung der großen und kleinen Zuhörer,
die mit einer erstaunlichen
Ausdauer unseren Stand belagerten und mit Neugier den
Erklärungen über Spektroskopie oder der Auswirkungen der
Lichtverschmutzung lauschten. 6 Stunden ununterbrochen nur reden, das spürten unsere Mitglieder am nächsten Tag. Das
Mobile mit den 8 Planeten, das
im Rahmen des Sommercamp des Schülerlabors in der Zeit vor Corona entstand, faszinierte
besonders die Kleinen.
Ganz
behutsam mal einen Planeten berühren zu dürfen – der
Gesichtsausdruck der Kinder sah
fast verträumt aus.
Lange Nacht der Wissenschaften TU Dresden am 08.07.22 (Fotos Renate Franz)
Abgesehen
von den astronomischen Themen konnten wir vielen Besuchern ihr
geografisches Wissen erweitern, weil oft die Frage kam: wo liegt
denn Gönnsdorf? Natürlich
nutzten wir die Gelegenheit, das schönste östliche
Naturerholungsgebiet
der Stadt Dresden näher
zu bringen: das
aus 16 Ortsteilen bestehende Schönfelder Hochland.
Am
09. und 10.07.22 fand
nach zwei Jahren Coronapause auch das Hochlandfest
statt,
diesmal in Schönfeld. Wir
hofften ja auf Sonnenschein, um
mit dem speziellen Sonnenteleskop die Sonne ins Visier zu nehmen.
Aber
leider! Nicht
nur, dass der Himmel voller Wolken hing, es war kalt und windig.
Trotzdem harrten wir an beiden Tagen aus (Michaele Baer, Dr. Gerhard Geipel, Dr. Georg Sulzer, Tobias Felber, Dr. Frank Bok und Reiner Schmidt) und freuten uns über jeden Besucher unseres
Standes. Lustig war der Blick durch den aufgestellten Telementor, ein
spezielles Teleskop, der auf das Dach des Schlosses gerichtet war.
Auf die Frage, was man denn da sehen könne, hatten wir eine einfache
Antwort: den Neptun. Diese kleine Figur löste Begeisterung
aus, denn viele hatten ihn noch nie wahrgenommen. Hohen Besuch hatten wir auch: Dirk Hilbert, OB von Dresden und Christian Hartmann, Landtagsabgeordneter für unsere Region, hatten Gelegenheit, durch das Teleskop auch die Fassade des Zauberschlosses zu betrachten. (Fotos Renate Franz)
Es ist kalt und windig. Da wärmte nur ein heißer Kaffee. Ein herzliches Dankeschön an Herrn Pohl vom Technischen Dienst, der es möglich machte, dass wir unser Zelt aufstellen konnten. Eine Pause hatte er sich verdient.
David und Hans aus der Astro- der kleine Mann auf dem Schloss Herr OB Dirk Hilbert, unser
AG bauen den Telementor auf mit dem Teleskop gut zu sehen Landtagsabgeordneter
Christian Hartmann und Dr. Georg Sulzer
IG-Mitglied
Der 27.07.22 wird uns lange in Erinnerung bleiben. Für diesen Tag hatte sich der Hort der 61 Grundschule aus Rochwitz in der Sternwarte angemeldet. Statt ursprünglich 26 Schüler wurden es 49. Über das große Interesse der Schüler waren wir sehr erfreut. Die logistische Herausforderung ist uns durch Staffelung in Gruppe 1 von 9.30-11.00 Uhr und Gruppe 2 von 11.30-13.00 Uhr gelungen und wir konnten entspannt unser Programm durchführen. Michaele Baer, Leiterin der Schüler-Astro-AG für die 1.-3. Klassen, widmete sich mit Unterstützung von Dr. Gerhard Geipel dem Planetensystem und Dr. Georg Sulzer, Leiter der Schüler-Astro-AG für die 3.-5. Klassen, brachte den Schülern das Thema Sternbilder, Sternzeichen näher. Dafür teilten wir die jeweilige Gruppe nochmals, so dass im Wechsel von 45 Minuten allen Schülern beide Themen vermittelt werden konnte. Den Abschluss des Besuches bei uns bildete die Kuppelbesichtigung. (Fotos Diakonie)
Wie weit sind die Planeten in welcher Reihenfolge bewegen Wie viel Sternzeichen gibt es?
voneinander entfernt? sich die Planeten um die Sonne?
Der Höhepunkt des Vormittags war der Besuch des Dresdner Bildungsbürgermeisters Jan Donhauser, der von 10.00 bis 11.00 Uhr in Begleitung der Presse den Ehrenamtlern über die Schulter schaute. Der Bildungsbürgermeister wollte sich einen Überblick über unsere Arbeit verschaffen. Denn mit dem derzeitigen Profil sind wir die einzige Sternwarte der Stadt Dresden, die Schulklassen die Möglichkeit bietet, sich astronomisches Wissen vor Ort anzueignen. Unser Motto: Das Weltall, Du lebst darin, entdecke es.
Mit unserer ehrenamtlichen Arbeit schließen wir ein wenig die Lücke zum Lehrplan. Unseren Minister für Kultus, Christian Piwarz, freut das hoffentlich, denn im Jahr 2007 wurde das Fach Astronomie aus dem Lehrplan gestrichen.
Ideal wäre natürlich der Blick durchs Sonnen-Teleskop gewesen, aber just am 27.07.22 war der Himmel am Vormittag total bewölkt, es regnete sogar ein paar Tröpfchen. Das ist das Schicksal der Astronomen: wenn der Himmel dicht ist, dann war's das mit dem Blick ins Weltall. Die Natur setzt uns immer wieder Grenzen und durchkreuzt unsere Pläne. Da ist es von Vorteil, wenn ein Plan B zur Hand ist.
Der 27. Juli 2022 geht in unsere Geschichte ein. Wir danken unserem Bildungsbürgermeister Jan Donhauser für die Wertschätzung unserer Arbeit, die er mit seinem Besuch bei uns zum Ausdruck gebracht hat. Bedauerlich ist, dass uns ein Foto des Bildungsbürgermeister mit den Schülern nicht gestattet wurde, weil eine Fotoerlaubnis der Diakonie wohl vorlag, aber wir als Sternwarte diese hätten extra von den Eltern einholen müssen!
Nun ist erst einmal Ferien- und Sommerzeit. Auch wir machen eine kurze Pause, bis wir dann im September wieder startklar sind. Für den 12.09.22 planen wir einen Vortrag über Radioastronomie.
Wir freuen uns über Ihr Interesse an unserer Arbeit und wie immer auf Ihren Besuch. Bis dahin grüßen Sie herzlich Renate Franz und das Sternwartenteam.
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