Heute, 25.07.14, eine Zusammenfassung der letzten Monate:
Wir lassen keine Möglichkeit aus, um für die älteste der Naturwissenschaften, der Astronomie, zu werben. Und so nahm ich das Angebot des Sächsischen Bildungs-Institutes an, im Rahmen der diesjährigen Sommerakademie, einer Weiterbildungsmöglichkeit für Lehrer, am "Markt der Möglichkeiten" teilzunehmen. Das Thema lautete: Forschendes Lernen. Über meine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen konnte ich in einem kleinen Forum berichten. Am Nachmittag hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die Sonne einmal anders zu sehen, nämlich durchs Sonnenteleskop und Niko aus der Schüler-AG hatte zum Thema Sonne viel Wissenswertes zu berichten. Unser Anliegen war es, bei den Zuhörern die Astronomie mehr in den Blickpunkt zu rücken und zum Besuch von Sternwarten zu anzuregen.
Jede Sternwarte hat ihr eigenes Profil. Wir z.B. sind Hobbyastronomen und arbeiten alle im Ehrenamt. Wie laufen nun die Besuche in unserer Sternwarte ab? Außer den regelmäßigen Öffnungszeiten am Montag können sich die Bildungseinrichtungen oder Besuchergruppen über unsere Homepage www.sternwarte-goennsdorf.de/Besuchsanfrage anmelden. Der Termin wird abgestimmt und evtl. Themen besprochen. Aus den Kindergärten kommt meist die Vorschulgruppe sozusagen als Abschluss der Kitazeit. Aus den Grundschulen besuchten uns bisher 2. sowie 4. Klassen. Die Termine finden in der Regel am Vormittag statt. Themen sind Sonne, Mond und Sterne, Licht und Schatten, Jahreszeiten, das Sonnensystem, was ist ein Teleskop? usw.. Oftmals werden von den Lehrern Wunschthemen genannt.
"Das Weltall - du lebst darin, entdecke es"
ist seit der Übernahme der Sternwarte 2009 unser Motto.
Um die Entdeckerlust der Kinder nicht zu bremsen, haben wir seit 2011 keine Anfrage von Kindergärten, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen abgesagt.
Die Betreuung von
Kindergartenkindern wurde anfangs etwas skeptisch aufgenommen: "Kindergartenkinder - diese Kleinen - das geht doch gar nicht!" Und wie das geht!
Diese kleinen Mädchen und Jungen kommen teilweise mit konkreten Fragen - und freuen sich, wenn sie die Antworten gleich mitliefern! Diese Freude, diese Neugier, diese manchmal kniffligen Fragen - das begeistert und motiviert uns.
Schon das Erlebnis, in eine Sternwarte zu gehen, ist für Kindergartenkinder etwas Spannendes. Und wenn zum Schluss die Kuppel besichtigt wird, sie geöffnet und gedreht wird, dann ist das Staunen groß. Ich gebe zu, es ist für uns eine Herausforderung, Astronomie kindgerecht zu vermitteln. Aber wenn man es dann schafft, noch mehr Neugier zu wecken, dann ist das Ziel erreicht.
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… ein künftiger Hobbyastronom? |
Grundschullehrer können wählen, ob sie z.B. das Sonnensystem oder Themen daraus in ihren Lehrplan aufnehmen. So kommen die Schüler je nach dem mit entsprechenden astronomischen Vorkenntnissen in die Sternwarte. Bei einem der letzten Besuche war eine Lehrerin selbst erstaunt, mit welch großem Interesse und auch astronomischem Wissen ihre Schüler die Stunde in der Sternwarte belebten. Fernsehangebote über astronomische Themen und Filme werden von Grundschülern offensichtlich intensiv genutzt. Um interessierten Schülern die Möglichkeit zu geben, sich vertiefend mit astronomischen Themen zu befassen, bieten wir den Besuch unserer Schüler-AG an.
Seit 2007 ist das Fach "Astronomie" nicht mehr im Lehrplan enthalten. Themen aus der Astronomie werden im Physikunterricht der
Oberschulen und
Gymnasien behandelt sowie Astrokurse ab der 11. Klasse angeboten. Die Oberschule Weißig bietet z.B. einen Neigungskurs Astronomie an.
Zu Physiklehrern der umliegenden Gymnasien hat sich ein guter Kontakt entwickelt. Es wurden z.B. zum Thema Sonne Aufgabenblätter erarbeitet. In der Sternwarte lösten die Schüler mit Hilfe des Sonnenteleskops sowie des Telementors und anderen Utensilien die Aufgaben.
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Sonnenbeobachtung mit Sonnenteleskop, das mit einem H-alpha-Filter ausgestattet ist,
und einem Telementor mit Weißlichtfilter |
Künftig werden wir das Thema Spektroskopie speziell für Schüler ab der 10. Klasse in Zusammenarbeit mit dem Schülerlabor DeltaX des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf in unsere Arbeit aufnehmen.
Astronomie - eine Nebensache der Bildung?
Sonne, Mond und Sterne - sie gehören wie selbstverständlich zu unserem Leben. Aber wie sind sie entstanden? Woraus bestehen sie? Galaxien, Nebel, Schwarze Löcher - was passiert bzw. passierte da oben über uns? Das kann keine Nebensache sein.
Der Blick in den Himmel ist ein Blick in die Vergangenheit, Milliarden Jahre zurück. Aber es ist auch ein Blick in die Zukunft, denn die Erforschung des Universums geht von der Erde aus und zwar in einem rasanten Tempo.
Mit unserem Engagement, Kindern und Jugendlichen astronomisches Wissen zu vermitteln, leisten auch wir als Sternwarte einen winzig kleinen Beitrag, Interesse zu wecken einerseits für die Naturwissenschaften und andererseits für tangierende Bereiche.
Wolken und Sonne - immer wieder faszinierend
Noch ein Thema ist mir wichtig:
Wir, die IG-Mitglieder, arbeiten wie gesagt alle ehrenamtlich. Wenn sich Schüler bereit erklären, uns in dieser Hinsicht zu unterstützen, dann ist das sehr lobenswert. Dieses Lob können wir uneingeschränkt den Schülern des Neigungskurses der Oberschule Weißig mit ihrer Lehrerin Frau Miedtank sowie der Klasse 5/2 des Gymnasiums Bühlau und ihrer Lehrerin Frau Lorenz aussprechen.
Schüler des Neigungskurses pflanzten im vergangenen Jahr die Hecke. Im Frühjahr erkundigten sie sich, ob die Pflanzen gut angewachsen seien und führten sodann die ersten Pflegemaßnahmen durch.
Auf Vorschlag von Max-Marius, ein Schüler unserer Schüler-AG, war seine Klasse bereit, uns bei der Pflege der Außenanlage zu unterstützen. Sie nutzten den 15.07.14 und befreiten bei sehr sommerlichen Temperaturen unsere Heckenpflanzen von Gras und Disteln.
Wir danken den Schülern für ihren ehrenamtlichen Einsatz und wünschen allen schöne Ferien.
Weitere Aktivitäten und Höhepunkte in den vergangenen Monaten waren z.B.
der 50. Geburtstag Sternwarte Radeberg
mal über den Tellerrand schauen! Gern folgten wir der Einladung der Radeberger Sternfreunde und feierten mit anderen Sternfreunden den 50. Geburtstag. Zwischenzeitlich waren sie auch bei uns. Wir haben sehr gern unser Projekt vorgestellt und freuen uns auf weitere Begegnungen und einen regen Gedankenaustausch.
Ebenfalls zu Besuch war die Palitzsch-Gesellschaft e.V.. Dieser Verein verfügt neuerdings über ein kleines Planetarium. Das gleichnamige Museum erinnert an Johann Georg Palitzsch (1723-1788), einem Bauernsohn aus Dresden-Prohlis. Er war Bauer, Astronom und Physiker. Nach ihm ist auch ein Krater auf dem Mond benannt.
Tag des offenen Labors im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf am 24.05.2014
Bereits zum dritten Mal nahmen wir in diesem Jahr am Tag des offenen Labors im Helmholtz-Zentrum teil, das aller zwei Jahre stattfindet. Unter dem Motto "Helium nah und fern" befand sich unser Stand wieder gegenüber dem Hochfeldlabor und wurde gut besucht, sobald sich die Wolken verzogen hatten.
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… ein Blick durch's Teleskop ist immer interessant |
Tag der Astronomie am 05.04.2014
Der bundesweite Tag der Astronomie war auch für uns wieder ein Höhepunkt. In diesem Jahr war das ein besonderer Tag, denn am Vormittag wurde ein 16"-Teleskop mit Herrn Prof. Roland Sauerbrey, Vorstand des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR), sowie weiteren Persönlichkeiten eingeweiht. Das Teleskop ist eine Leihgabe des HZDR und bildet die Grundlage der künftigen Zusammenarbeit mit dem Schülerlabor DeltaX des HZDR und uns.
Am Nachmittag wurden dann für das interessierte Publikum Vorträge angeboten. Richtig stolz sind wir auf unsere Schüler-AG (2. - 12. Klasse). Die Schüler hatten sich spontan bereit erklärt, kleine Vorträge zu halten, das erste Mal vor Erwachsenen. Alexis, 8 Jahre alt, eröffnete mit mir diesen Nachmittag.
Auch das ist eine unserer Themenfelder: die Schüler zu befähigen, erworbenes Wissen zu präsentieren.
Die Schüler-AG wird ab September wieder jeden Freitag ab 19.00 Uhr in der Sternwarte stattfinden.
Wenn Sie neugierig geworden sind, dann würden wir uns über Ihren Besuch freuen. Bis dahin verbleibt mit freundlichen Grüßen Renate Franz