Donnerstag, 26. November 2020

wir sind immer noch im Dezember


Jupiter und Saturn haben uns in Spannung gehalten. Viele von uns versuchten, dieses Highlight zu unterschiedlichen Zeiten festzuhalten. Einige aus unserem Sternwartenteam haben es geschafft wie z.B. 

Thomas Hunger


oder Steffen Grundmann



Auf Grund ihrer unterschiedlichen Bahngeschwindigkeiten, durchwandern
die Planeten verschieden schnell die Tierkreiszeichen. Da ihre Bahnen
bezüglich der Erdbahn geneigt sind, überschneiden sich ihre scheinbaren
Bahnen am Firmament hin und wieder. Wenn zwei Planeten diesen
Schnittpunkt zur gleichen Zeit passieren, kommt es zu einer Annäherung,
bzw. Konjunktion. Sie stehen dann mit der Erde in einer Linie zueinander.
In diesem Jahr, am 21.12.2020 kamen sich Jupiter und Saturn hierbei so
Nahe, dass sie als nur ein Objekt wahrgenommen werden konnten.




Corona hat uns in diesem Jahr zwar ausgebremst, es soll uns aber nicht beherrschen. 

Denn es gibt noch viele interessante Themen z.B. die astronomischen Ereignisse im Dezember. Zum einen sind es die Geminiden, die unser Auge erfreuen. Die Geminiden sind der stärkste Meteorstrom des Jahres um den 14.12.20 herum. Er scheint aus dem Sternbild Zwillinge, genau aus Castor (lat. Gemini) zu entspringen. Die Sternschnuppen sollten auch diese Nacht noch gut zu sehen sein. 

Ein anderes Highlight findet ab dem 19.12.2020 statt. Ab diesem Zeitpunkt kann beobachtet werden, wie sich die großen Gasplaneten Saturn und Jupiter nähern, bis sie am 21.12.2020 fast zu einem Punkt verschmelzen, um sich danach wieder zu trennen. Diese Konjunktion findet alle 20 Jahre statt. Mit dem Fernglas bzw. bloßem Auge z.B. aus dem Fenster oder auf dem Balkon ist das Ereignis gut zu beobachten.                                                                                  I

Ohne die Sternwarte mit den Teleskopen, ohne persönliche Kontakte untereinander und zu Ihnen bleibt auch uns nur der Blick in den funkelnden Sternenhimmel. Innehalten, sich von dem Anblick faszinieren lassen, sich bewusstwerden, wie unfassbar groß das Universum ist und bei längerem Verweilen spüren, wie Ruhe ins Gemüt einzieht. Es lohnt sich, dieses schöne Gefühl kennenzulernen.

Mögen aller Kummer, alle Sorgen sich kleinmachen, damit Ruhe in unsere Herzen einziehen kann, damit wir den Schein der Kerzen bei weihnachtlicher Musik genießen und dass wir auch bei räumlicher Trennung mit unseren Lieben verbunden sein können. 

Ein besinnliches Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes neues Jahr 2021 mit viel Liebe, Zufriedenheit und ein wenig Gelassenheit wünschen Ihnen die Mitglieder der Sternwarte Dresden-Gönnsdorf in der Hoffnung, Sie bald wieder in der Sternwarte begrüßen zu können. 

Herzlichst Renate Franz

                                                                 



unsere Dezemberbeiträge


Wenn wir Sie schon nicht in der Sternwarte begrüßen dürfen, so wollen wir doch mit diesem Beitrag mit Ihnen verbunden bleiben


Es ist Josis Blick in den Himmel ….

Wieder ist die Raumfahrt der Erforschung des Sonnensystems ein wortwörtliches Stück näher gekommen. Am 20. Oktober diesen Jahres setzte die Raumsonde OSIRIS-Rex für einen kurzen Moment auf dem Asteroiden 101955 Bennu auf. Das Ziel war, mindestens 60g Gestein zu sammeln und zurück zur Erde zu bringen. Tatsächlich gab es diese Art von Mission bereits zweimal. Hayabusa und Hayabusa2 der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA besuchten 2005 und 2016 jeweils einen Asteroiden. Hayabusa besuchte den Asteroiden 25143 Itokawa, der zur Apollo-Gruppe gehört und ein near-Earth object ist, also ein erdnahes Objekt. Während ihrer Mission litt die Raumsonde unter vielen technischen Ausfällen und Fehlern, was dazu führte, dass nur 1g Material gesammelt werden konnte. Hayabusa2 startete mit verbesserter Technik nur 4 Jahre nach der Ankunft ihrer Vorgängerin auf der Erde. Ihr Ziel war 162173 Ryugu, ebenfalls ein erdnaher Asteroid in der Apollo-Gruppe. Die Mission konnte ohne große Fehler ablaufen und befindet sich jetzt auf dem Rückweg. Es wird mit einer Ankunft Ende diesen Jahres gerechnet.

OSIRIS-Rex wesentlicher Unterschied zu seinen japanischen Vorgängern ist die Heimatorganisation (NASA) sowie die Menge an Gesteinsmaterial. Es wird davon ausgegangen, dass 60g bis 1kg gesammelt werden konnte. Im September 2023 ist die Rückkehr der Sonde geplant.

Warum aber dieser Aufwand für so wenig Gestein? Ein kurzer Blick in die Welt der Asteroiden zeigt uns zunächst deren Aussehen. Es sind Gesteinsbrocken, die wenige Meter bis hunderte Kilometer groß werden und sehr unregelmäßig geformt sind. Je nach Zusammensetzung werden sie als kohlenstoffreich, metallisch oder silikatisch eingestuft. Sie stammen aus den Anfängen des Sonnensystems, als sich die Planeten formten. Ein Teil des Gesteins, welches nicht an der Planetenentstehung beteiligt war, formte sich zu Asteroiden. Seitdem hat sich ihre Zusammensetzung nicht verändert, anders als z.B. auf der Erde. Hier wird das Gestein durch geologische Prozesse beeinflusst und verformt. Damit sind Asteroiden ein Überbleibsel aus der Zeit von vor ~4,5 Mrd. Jahren und helfen beim Verständnis über die Entstehung des Sonnensystems.

Wieder ein Schritt in neue Gebiete, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.

Mit sternenfreundlichen Grüßen, Josefine Liebisch 



Nicht nur wir in der Sternwarte Gönnsdorf sondern auch große Forschungseinrichtungen können aktuell keine Vor-Ort-Vorträge halten.

Das ist einerseits bedauerlich, öffnet aber andererseits die Möglichkeit, sich die Vorträge online anzusehen.

 

Anbei eine kleine aktuelle Auswahl:

 

Deutsches Elektronen-Synchrotron - DESY Zeuthen

 

Der Vortrag von Dr. Stefan Ohm Teilchenbeschleuniger im Universum ist jetzt auf YouTube veröffentlicht.

https://www.youtube.com/watch?v=yHsoy0C7geg

 

Leibnitz Institut für Astrophysik Potsdam – AiP

 

Die Vortragsreihe Babelsberger Sternennächte findet aktuell auch online statt. Die bisherigen Vorträge sind hier einzusehen:

https://www.aip.de/babelsberger-sternennaechte/

 

TV   Dokumentationen

 

Da gibt es auch zwei aktuelle:

ZDF TerraX Faszination Universum: Die Reise zum Rand der Welt mit Prof. Harald Lesch, vom Telegrafenberg in Potsdam (Astronomiegeschichte)

https://www.youtube.com/watch?v=Wbfp4_HQQPM

 

ZDFinfo Giganten des Weltalls    Schwarze Löcher  mit Prof. Janna Levin (sehr aktuelle (Nobelpreis Physik 2020) und aufwendige Doku)

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/giganten-des-weltalls-schwarze-loecher--100.html

 

Viel Vergnügen,

Gruß Sicco Bauer, Sternwarte Gönnsdorf

 

PS: Die sind wirklich alle sehenswert 





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